Winterfütterung und Nistkastenputz 2022

Auch diesen Winter müssen die Vorräte aufgefüllt werden, um den Vogeln ein gutes Futterangebot über den Winter bieten zu können. Wir kauften viele Säcke Sämereien und verteilten diese an die zuständigen Vogelschutzbeauftragten in den einzelnen Ortsteilen. Die Vögel werden von uns in der kalten Jahreszeit in Wald und Feld zugefüttert, um Verluste durch Futtermangel zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Aufgrund landschaftlicher Veränderungen bedingt durch intensivere Nutzungen der Außen- und Innenbereiche finden die Vögel immer weniger Nahrung und können so recht einfach unterstützt werden. Zudem werden jeden Winter unsere Nistkästen gründlich gereinigt.


Erfolgskontrolle Artenschutzhaus

Am Artenschutzhaus in Oberweyer ist was los...

 

Nachdem es nun seit zwei Jahren, mit einer Soundanlage bestückt, im Gewerbegebiet steht wurde am 12.06.2022 eine Erfolgskontrolle auf Besatz durchgeführt. Dabei konnte festgestellt werden, dass der Turm von mindenstens drei Vogelarten bewohnt wird:

Star, Hausrotschwanz und (was uns besonders freut) einem Mauerseglerpaar, welches stark auf die Lockrufe reagierte und immer wieder in die Öffnungen hineinschlüpfte.

 

Für uns bedeutet das einen riesigen Erfolg und bestärkt uns in der Entscheidung für ein Artenschutz- und gegen ein reines Schwalbenhaus. Die Schwalben flogen auch recht interessiert vorbei, haben sich aber bisher noch nicht für eine Besiedlung entschieden.


Nistkastenreinigung und Erweiterung des Brutplatzangebots 2021

Im Winter ist die Zeit Nistkästen zu reinigen. Diese Aktion kann man toll mit Naturpädagogik verbinden und die Kinder helfen lassen. Dabei lernen sie welche Vogelarten in Nistkästen brüten, wie ihre Nester aussehen, was es für Untermieter gibt und warum künstliche Nisthilfen heutzutage so wichtig für den Arterhalt sind. Wir haben in dieser Saison Kästen für Meisen, Amseln, Rotkehlchen, Gartenrotschwanz, Star, Trauerschnäpper und Steinkauz angebracht. Auch zwei Fledermauskästen konnten wir an Bäumen anbringen.


Waldkauz in Not

Im Oktober 2021 bekamen wir einen Anruf, weil sich eine Eule in ein Hühnergehege in einem Privatgarten in Hadamar am Ortsrand verirrt hatte. Es handelte sich um einen Waldkauz der wahrscheinlich auf der Suche nach Mäusen war. Er schaffte es zwar noch sich aus dem Gehege zu befreien, aber war zu schwach, um weg zu fliegen. Wir sicherten ihn und brachten ihn nach Oberweyer. Dort wurde er erst einmal von unserem Vogelschutzbeauftragten W. Weber versorgt und konnte zu Kräften kommen bis wir ihn wieder an Ort und Stelle in die Freiheit entlassen konnten.


Jungvogelaufzucht 2021

Auch dieses Jahr klingelte häufig das Telefon bei uns, weil aufmerksame Menschen schutzbedürftige Jungvögel gefunden haben die definitiv Hilfe benötigten. Unsere menschlichen Vogeleltern Werner und Tina kümmern sich in diesem Jahr um kleine Mehlschwalben, Stockenten, Rabenkrähen, Schleiereulen und Dohlen. Das ist eine spannende Aufgabe und man bekommt viel zurück, auch wenn es sehr zeit- und kostenintensiv ist.


Entenrettung in Hadamar

Zum wiederholten Male wurden wir aus der Hadamarer Kernstadt angerufen und um Hilfe gebeten. Immer wieder brüten dort Stockentenweibchen in Hinterhöfen in der Borngasse. Aus diesen Höfen können sie nach dem Schlupf ihre Jungen nicht an den Elbbach führen, da die Höfe ringsherum verschlossen und kaum zugänglich sind. Die Entenmutter selbst fliegt hinein. Somit mussten wir in diesem Jahr auch wieder Entenküken mit der Hand aufziehen, da die Mutter durch den Stress des Einfangens davonflog und auch nach langer Wartezeit nicht mehr auftauchte. Bisher ist leider noch nicht klar, wie man die Tiere davon abhalten kann dort zu brüten. Dieses Verhalten zeigt aber wie stark die Enten am Elbbach unter Druck stehen und kaum noch natürliche, ruhige Uferzonen finden an denen sie brüten können.


Artenschutzhaus für seltene Arten

An einem trüben Tag im November 2020 wurde im Gewerbegebiet Oberweyer ein Artenschutzhaus der Fa. Wegener montiert. Das Gewerbegebiet ist durch extrem hohe Flächenversieglung und homogene Bebauung und Gestaltung geprägt. Ökologische Strukturen finden sich hier kaum und auch die vorhandenen Gebäude sind für die meisten gebäudebewohnenden Arten uninteressant, da sie keine Nischen, Einschlupfmöglichkeiten oder Dachüberstände aufweisen. Auch Höhlenbäume für baumbewohnende Vogel- und Fledermausarten fehlen völlig.

 

Dieser Turm bietet nun Fortpflanzungsstätten für Mehlschwalben, Mauersegler, Haus- und Feldsperlinge, Stare, Hausrotschwanz und alle Fledermausarten! So kann für gefährdete Gebäudebrüter Lebensraum auf kleinster Fläche geschaffen werden. Damit sich die Chancen erhöhen, dass die gefährdete Mehlschwalbe den Turm auch als Brutplatz annimmt wird das Artenschutzhaus in der Brutzeit mit Lockrufen der Art beschallt. Diese Methode hat sich schon oft bewährt und klappt auch bei Mauerseglern. Das nächste bekannte Vorkommen der Mehlschwalbe liegt etwa 100 m entfernt.

 

Das Projekt wurde vom Ortsbeirat Oberweyer, in Form von Werner Weber (auch NABU-Mitglied und Vogelschutzbeauftragter) angestoßen und von der Stadt Hadamar, dem RP-Gießen sowie der Syna finanziert. Der NABU-Hadamar half bei der Organisation und Auswahl des Artenschutzturmes und bei der genauen Standortbestimmung . Auch stehen wir weiterhin der Stadt beratend zur Seite und würden auch bei Reinigungsarbeiten aushelfen. Wir sind begeistert von der Vielfältigkeit dieses Turmes und hoffen schon im nächsten Jahr auf Besatz. Dabei hilft eine Beschallung des Turmes mit Lockrufen innerhalb der Balzzeit von Schwalben und Seglern. Hier halten wir euch auf dem Laufenden und stellen auch  regelmäßig neue Fotos der Bewohner ein, wenn sie denn eingezogen sind.


Nistkästen für Spatzen

Schon im Sommer 2020 kontaktierte uns Familie Muth aus Elz für eine Beratung bzgl. Gebäudebrütern. Unter ihrem Dach lebt seit Jahren eine große Brutkolonie des Haussperlings. Da die Art auf der Roten Liste geführt wird und durch immer häufigere Gebäudesanierungen kaum noch Brutmöglichkeiten findet war für die Familie klar, dass sie bei ihrer bevorstehenden Fassadensanierung auf die Vögel Rücksicht  nehmen werden. Also wurde die Brutzeit abgewartet und die Dachsparren erst danach erneuert. Um den Spatzen weiterhin Brutmöglichkeiten zu bieten war die Familie bereit zwei Haussperlingskästen an ihrem Haus anzubringen. Die Kästen wurden vom NABU organisiert und Familie Muth übergeben. Wir danken im Nahmen des Natur- und Artenschutzes und freuen uns, dass auch die Kinder in das Projekt "Vogelschutz" mit einbezogen werden.


Jungvogelaufzucht 2020

In diesem Jahr wurden wir oft kontaktiert, weil Menschen elternlose Jungvögel gefunden hatten. In einigen Fällen nahmen wir die kleinen Piepmätze auf. Unsere beiden Vorstandsmitglieder Anna und Christina nahmen sich insgesamt drei Jungtieren an. Aufgezogen wurden ein Mauersegler, der später zum starten in die Mauerseglerklinik nach Frankfurt gebracht wurde, ein Haussperling und ein Hausrotschwanz. Interessant, dass es sich bei allen drei Arten um absolute Gebäudebrüter handelt. Wir danken den aufmerksamen Findern!


Fund eines Waldkauz-Ästlings

Am 20.04.2020 wurde am Herzenberg in Hadamar ein junger Waldkauz (Ästling) vorgefunden. Wir brachten ihn erst einmal in die Obhut des erfahrenen Nabumitglieds Werner Weber, der ihn auch gleich fütterte. Daraufhin wurde die junge Eule von Herbert Friedrich, dem Keisbeauftragten für Vogelschutz beringt und am Herzenberg wieder in die Freiheit entlassen, wo die Euleneltern den kleinen Kerl weiter füttern werden bis er flügge wird.


Eisvogelbeobachtungen am Elbbach

Diese wunderschönen Aufnahmen eines Eisvogels am Elbbach in Hadamar sind unserem Nabukollegen Herbert Friedrich toll gelungen. Ein Pärchen brütet dort schon seit mehreren Jahren und wir hoffen auch in diesem Jahr auf eine erfolgreiche Jungenaufzucht.