Erntedankfest unter Apfelbäumen 2018

Das Apfelfest der NABU-Ortsgruppe Hadamar auf der Streuobstwiese „Am Kissel“ in Steinbach bescherte den vielen Besuchern einige schöne Stunden in lockerer Atmosphäre bei strahlendem Sonnenschein.

 

Sie ist am Rande von Steinbach auf einer kleinen Anhöhe gelegen und bietet bei klarer Sicht einen Blick bis zur Schaumburg und natürlich auch auf den „Hausberg“ Steinbachs, das Heidenhäuschen, das  Natur- und FFH-Schutzgebiet ist.

Die Obstwiese ist ein eigenständiges Biotop. Solche Naturräume werden in Deutschland immer seltener. Vier Völker Honigbienen stehen auf der Wiese, außerdem sind einige keltische Soay-Schafe dort zur Beweidung zu sehen. Am Rand der Wiese befindet sich ein von NABU-Aktiven angelegter Blühstreifen aus dem Projekt Bienen, Hummeln & Co. Ferner gibt es das im Frühjahr ebenfalls von NABU-Aktiven gebaute und aufgestellte Insektenhotel zu sehen. Die dort ansässigen Wildbienen ergänzen wunderbar die Bestäubungsarbeit der Honigbienen. Steinkauzröhren zeigen, dass dort die unter Artenschutz stehende kleine Eule ansässig ist. Der sich an die Wiese anschließende Gehölzsaum bietet vielerlei Arten Schutz und Rückzugsmöglichkeit: Vögeln, Amphibien, Kleinsäugern.

 

Vor rund 20 Jahren hat der kürzlich verstorbene und langjährige NABU-Vorsitzende der Ortsgruppe Hadamar, Lothar Leber, dieses Kleinod angelegt. Es gibt insgesamt 33 Bäume, davon 26 Apfelbäume, auf denen insgesamt neun Sorten Äpfel wachsen: August- oder Klarapfel, Boskop, Goldrenette, Jakob Lebel, Kaiser Wilhelm, Rheinischer Bohnapfel, Rote Sternrenette, Schafsnase und der Winterrambur.

 

Das diesjährige Erntefest stand daher im Gedenken an die  Verdienste von Lothar Leber. Die Zukunft der Apfelfeste ist bereits gesichert, denn die Familie Ludwig Wolf  pflegt die Streuobstwiese weiter. Zur langfristigen Erhaltung einer Streuobstwiese gehören neben dem Baumschnitt auch die Pflege des Grünlandes, also der darunterliegenden Wiese durch Mahd oder Beweidung, insbesondere als Maßnahme gegen Verbuschung. Für Ludwig Wolf bedeutet dies Einsatz auf der Wiese rund um das ganze Jahr. „Es gibt immer etwas zu tun“, sagt er. „Ob es nun Baumpflege, Rückschnitt von Gehölzen, die Mahd oder die Nistkastenpflege ist.“

Kinder und Erwachsene konnten zusehen, wie aus Äpfeln Saft gemacht wird und ließen sich den frischen Most schmecken. Man konnte bei vielerlei Aktivitäten rund um den Apfel mitmachen und sich über das heimische Obst informieren. Den Kindern machte der Apfeldruck besonderen Spaß, genauso wie die Spiele auf der Wiese und im angrenzenden Gebüsch. Zur Stärkung gab es neben Bratwürstchen auch Kartoffelkreppelchen mit frischem Apfelmus, Apfelkuchen und auch der selbstgemachte Apfelsekt mundete den Besuchern hervorragend.

 

Der Familien-Gottesdienst zum Erntedank rundete das Erntefest ab. Die Besucher formulierten eigens Dankessprüche, die, an bunten Bändern befestigt, in einen der Apfelbäume gehängt wurden. Dass unsere schöne Welt bunt ist, brachten die Kinder mittels Tüchern zum Ausdruck und Kaplan Wach betonte, dass man inmitten unserer schönen Natur einen besonderen Bezug zur Schöpfung erhält.

 

An dieser Stelle darf der Dank an die vielen Helfer und Spender nicht fehlen, ohne die alles nicht so reibungslos funktioniert hätte.

 

„Bis zum nächsten Jahr“, hieß es zum Abschied. Na, da freuen wir uns doch schon darauf!