Der NABU Hadamar Blog

Ältere Themen finden Sie in unserem bisherigen NABU Hadamar Blog!

Unsere aktuellen Themen finden Sie nachfolgend in chronologischer Reihenfolge:

Erntedankfest unter Apfelbäumen 2018

Das Apfelfest der NABU-Ortsgruppe Hadamar auf der Streuobstwiese „Am Kissel“ in Steinbach bescherte den vielen Besuchern einige schöne Stunden in lockerer Atmosphäre bei strahlendem Sonnenschein.

 

Sie ist am Rande von Steinbach auf einer kleinen Anhöhe gelegen und bietet bei klarer Sicht einen Blick bis zur Schaumburg und natürlich auch auf den „Hausberg“ Steinbachs, das Heidenhäuschen, das  Natur- und FFH-Schutzgebiet ist.

Die Obstwiese ist ein eigenständiges Biotop. Solche Naturräume werden in Deutschland immer seltener. Vier Völker Honigbienen stehen auf der Wiese, außerdem sind einige keltische Soay-Schafe dort zur Beweidung zu sehen. Am Rand der Wiese befindet sich ein von NABU-Aktiven angelegter Blühstreifen aus dem Projekt Bienen, Hummeln & Co. Ferner gibt es das im Frühjahr ebenfalls von NABU-Aktiven gebaute und aufgestellte Insektenhotel zu sehen. Die dort ansässigen Wildbienen ergänzen wunderbar die Bestäubungsarbeit der Honigbienen. Steinkauzröhren zeigen, dass dort die unter Artenschutz stehende kleine Eule ansässig ist. Der sich an die Wiese anschließende Gehölzsaum bietet vielerlei Arten Schutz und Rückzugsmöglichkeit: Vögeln, Amphibien, Kleinsäugern.

 

Vor rund 20 Jahren hat der kürzlich verstorbene und langjährige NABU-Vorsitzende der Ortsgruppe Hadamar, Lothar Leber, dieses Kleinod angelegt. Es gibt insgesamt 33 Bäume, davon 26 Apfelbäume, auf denen insgesamt neun Sorten Äpfel wachsen: August- oder Klarapfel, Boskop, Goldrenette, Jakob Lebel, Kaiser Wilhelm, Rheinischer Bohnapfel, Rote Sternrenette, Schafsnase und der Winterrambur.

 

Das diesjährige Erntefest stand daher im Gedenken an die  Verdienste von Lothar Leber. Die Zukunft der Apfelfeste ist bereits gesichert, denn die Familie Ludwig Wolf  pflegt die Streuobstwiese weiter. Zur langfristigen Erhaltung einer Streuobstwiese gehören neben dem Baumschnitt auch die Pflege des Grünlandes, also der darunterliegenden Wiese durch Mahd oder Beweidung, insbesondere als Maßnahme gegen Verbuschung. Für Ludwig Wolf bedeutet dies Einsatz auf der Wiese rund um das ganze Jahr. „Es gibt immer etwas zu tun“, sagt er. „Ob es nun Baumpflege, Rückschnitt von Gehölzen, die Mahd oder die Nistkastenpflege ist.“

Kinder und Erwachsene konnten zusehen, wie aus Äpfeln Saft gemacht wird und ließen sich den frischen Most schmecken. Man konnte bei vielerlei Aktivitäten rund um den Apfel mitmachen und sich über das heimische Obst informieren. Den Kindern machte der Apfeldruck besonderen Spaß, genauso wie die Spiele auf der Wiese und im angrenzenden Gebüsch. Zur Stärkung gab es neben Bratwürstchen auch Kartoffelkreppelchen mit frischem Apfelmus, Apfelkuchen und auch der selbstgemachte Apfelsekt mundete den Besuchern hervorragend.

 

Der Familien-Gottesdienst zum Erntedank rundete das Erntefest ab. Die Besucher formulierten eigens Dankessprüche, die, an bunten Bändern befestigt, in einen der Apfelbäume gehängt wurden. Dass unsere schöne Welt bunt ist, brachten die Kinder mittels Tüchern zum Ausdruck und Kaplan Wach betonte, dass man inmitten unserer schönen Natur einen besonderen Bezug zur Schöpfung erhält.

 

An dieser Stelle darf der Dank an die vielen Helfer und Spender nicht fehlen, ohne die alles nicht so reibungslos funktioniert hätte.

 

„Bis zum nächsten Jahr“, hieß es zum Abschied. Na, da freuen wir uns doch schon darauf!

3. Platz beim Umweltpreis des Landkreises Limburg- Weilburg

Für unser gemeinsam mit dem Imkerverein ins Leben gerufene Blühflächen-Projekt "Bienen, Hummeln & Co" haben wir den 3. Platz des Umweltpreises verliehen bekommen.

Neue Studie zeigt: Europas Agrarpolitik verschwendet Steuergeld und versagt bei eigenen Zielen

Subventionen schaffen Abhängigkeit bei Landwirten, Artenschwund wird nicht gestoppt

Brüssel/Berlin – Der größte Posten des EU-Haushalts, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), ist hochgradig ineffizient und überwiegend umweltschädlich.

 

Zu diesem Ergebnis kommt eine am heutigen Dienstag in Brüssel vorgestellte internationale Studie. Darin unterzogen Ökonomen, Soziologen und Ökologen die EU-Agrarpolitik einem so genannten „Fitness Check“.

 

Erstmals in der über 50-jährigen Geschichte der GAP liegen damit überhaupt Erkenntnisse zu ihrer Wirtschaftlichkeit, Wirksamkeit und Erfüllung der globalen Nachhaltigkeitsziele vor. Die Agrarpolitik macht derzeit fast 40 Prozent des EU-Haushalts aus. 

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Bislang hatten sowohl die EU-Kommission als auch die Mehrheit der Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, eine solche Überprüfung stets abgelehnt. Aus diesem Grund gaben der NABU, das Europäische Umweltbüro (EEB) und BirdLife Europe die Prüfung in Auftrag, eng angelehnt an die offiziellen Kriterien, die sich die EU selbst für „gute Gesetzgebung“ verordnet hat. Über die künftige Ausrichtung der EU-Agrarpolitik hatten bis zuletzt auch CDU, CSU, FDP und Grüne in ihren Sondierungen gestritten.

 

Die Studienautoren untersuchten dazu mehr als 450 wissenschaftliche Veröffentlichungen. Sie kommen zu dem Schluss, dass insbesondere die pauschalen Flächenprämien der sogenannten Ersten Säule die Einnahmen von Betrieben zwar erhöhen. Doch angesichts der aufgewendeten rund 44 Milliarden Euro jährlich tragen sie eklatant wenig zu einem angemessenen Lebensstandard der Landwirte und dem Abbau von Ungleichheiten im ländlichen Raum bei. Beides sind jedoch wesentliche Ziele der GAP. Zudem befeuern die Direktzahlungen massiv die Abhängigkeit der Landwirte von Subventionen, beeinflussen Produktionsentscheidungen und verringern die Effizienz der Betriebe. Generell bemängeln die Autoren fehlende logische Zusammenhänge zwischen Budgetaufteilung, Zielen und Instrumenten.

 

Noch schlechter fällt das Fazit der Autoren hinsichtlich der Erreichung von Umweltzielen aus: Die wirksamsten Instrumente der GAP, die gezielten Agrarumweltmaßnahmen, erhalten nur einen Bruchteil der Finanzierung, die in das hochbürokratische und ökologisch kaum wirksame „Greening“ fließt. Zudem sei das aktuelle System nicht in der Lage, den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen. Gleiches gelte für die Vermeidung von Umweltschäden wie die zu hohe Nitratbelastung des Grundwassers.

 

„Wer diese ineffiziente und umweltschädliche Politik als alternativlos verteidigt, betreibt Betrug an Steuerzahlern und Landwirten. Europas Bürger sind immer weniger dazu bereit, Milliarden an Steuergeldern in eine immer intensivere Landwirtschaft zu stecken und am Ende nochmals zur Kasse gebeten zu werden für die daraus resultierenden Umweltschäden. Längst ist klar: Die Landwirtschaft muss sich ändern und naturverträglicher werden – die EU muss dazu nun die richtigen Entscheidungen treffen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

 

Der NABU sieht sich durch die Studie in seiner Forderung nach einer grundlegenden Änderung der EU-Agrarpolitik bestätigt. Da Gelder künftig, etwa durch den Brexit, knapper werden, fordert der NABU, das Fördersystems ab 2020 umzubauen. Landwirte muss es in die Lage versetzen, umweltfreundlicher zu produzieren und zugleich höhere Einkommen zu erzielen. Dazu müssen die Pauschalsubventionen mit dem Gießkannenprinzip ersetzt werden durch Investitionen in bessere Tierhaltung und Ackerbau. Ein neuer EU-Naturschutzfonds in Höhe von jährlich 15 Milliarden Euro könnte Landwirten zudem ein attraktives Zusatzeinkommen für Naturschutzleistungen bieten – als Gesellschaftsvertrag mit dem Steuerzahler.

 

Die Studie erscheint rund eine Woche bevor EU-Agrarkommissar Phil Hogan seine Pläne für die künftige EU-Agrarpolitik vorstellen will. Allem Anschein nach will er auch nach 2020 an den ineffizienten pauschalen Direktzahlungen festhalten – und das, obwohl sich Anfang 2017 in einer EU-Konsultation 80 Prozent der teilnehmenden EU-Bürger für eine grundlegende Reform ausgesprochen hatten. Sollte Hogan bei seinem Kurs bleiben, drohen bis Ende des nächsten Jahrzehnts weitere Ineffizienz und ökologische Schäden.

 

Sebastian Lakner, Autor der Studie: „Unsere Literaturstudie zeigt, dass die GAP in ihrer jetzigen Form die selbst gesteckten Ziele nicht erfüllt. Vor allem die Direktzahlungen der Ersten Säule erzeugen eine Reihe von Problemen und haben 25 Jahre nach der MacSharry-Reform keine sinnvolle Begründung. Die EU sollte sich auf die Frage besinnen, welche Ziele die GAP tatsächlich erfüllen soll. Meiner Ansicht nach sollten drei wichtige Ziele angegangen werden: Die landwirtschaftliche Produktion muss nachhaltiger werden, der Verlust der Artenvielfalt gestoppt und der Kampf gegen den Klimawandel auch im Agrarbereich angegangen werden. Dazu sollte die EU-Kommission nun einen ambitionierten Reformvorschlag vorlegen.“

 

Die Studie “Is the CAP Fit for purpose?” ist eng angelehnt an das Instrument des EU-„Fitness Checks“. Dieses nutzt die EU-Kommission selbst, um ihre Rechtsakte zu durchleuchten. Überprüft wurden die Kriterien Effektivität, Effizienz, Kohärenz, Relevanz und europäischer Mehrwert, jeweils nach sozio-ökonomischen und ökologischen Aspekten. Zusätzlich wurde die mögliche Erfüllung der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) untersucht.

Insektensterben am Feldrand

NABU fordert Ende des illegalen Umbruchs von Feldwegen

Foto: NABU/nh
Foto: NABU/nh

Der NABU Hessen fordert vom Land Hessen und von den Kommunen, entschieden gegen den illegalen Umbruch von Feldwegen und Wegrändern vorzugehen.

 

In Hessen sei immer öfter zu beobachten, das diese wichtigen Lebensräume für gefährdete Tier und Pflanzenarten umgepflügt oder mit Pestiziden gespritzt und gedüngt werden. „Für den Schutz der Artenvielfalt sind Feldwege und Wegränder von großer Bedeutung. Mit ihnen gehen wichtige Strukturen in der häufig ausgeräumten, intensiv genutzten Agrarlandschaft verloren, die Rückzugsraum oder Nahrungsangebot sind.

 

Dies gilt besonders für Insekten wie Schmetterlinge, Wildbienen und Käfer“, erklärte Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. In einer einstimmig beschlossenen Resolution riefen die über hundert Delegierten der NABU-Landesvertreterversammlung Umweltministerin Hinz am Wochenende dazu auf, gegen diese illegale Landnahme durch Landwirte vorzugehen.

Konkret fordert der NABU Hessen, das Problembewusstsein für den Artenschwund durch Wegeumbruch zu schärfen. „In jedem Landkreis muss der Verlust von Wegen und Wegerändern exemplarisch in einer Kommune durch den Vergleich von Luftbild und Liegenschaftskarte analysiert und öffentlich gemacht werden“, so Eppler.

 

Die öffentliche Förderung für illegal genutzte Flächen müsse dringend unterbunden werden. „Subventionsbetrug darf nicht geduldet werden und muss Rückzahlungsforderungen nach sich ziehen“, bilanzierte Eppler. Feldwege befinden sich in der Regel im Eigentum der Gemeinden. Ohne Genehmigung des Eigentümers und der Unteren Naturschutzbehörde ist das Umpflügen von Feldwegen nicht zulässig.

 

Wege und Wegeränder haben eine wichtige Funktion für den lokalen Biotopverbund. Sie sind wertvoller Lebensraum für mehrere hundert Pflanzenarten und über tausend Tierarten. Zur Umsetzung der Hessischen Biodiversitätsstrategie sind sie deshalb unverzichtbar.

 

Die Entwicklung der im Offenland lebenden Tier- und Pflanzenarten ist seit mehreren Jahren dramatisch rückläufig. Immer mehr Wildblumen, Schmetterlinge, Wildbienen oder Feldvögel finden sich auf der Roten Liste. Aktuelle Studien belegen dass die Biomasse der Fluginsekten seit den 1990er Jahren selbst in Schutzgebieten um 75 Prozent abgenommen hat. „Deutschland hat in nur zwölf Jahren 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren, was 15 Prozent des Bestandes entspricht“, so Eppler.

 

Bisher zeige der Hessische Bauernverband, so der NABU, wenig Problembewusstsein: Statt dem illegalen Treiben ein Ende zu setzen, rechtfertige er den Umbruch als „Rationalisierung“ und „Kosteneinsparungspotential“ mit positiven Umwelt- und Klimaeffekten, weil Treibstoff und damit Emissionen eingespart würden. „Der Bauernverband muss seiner gesellschaftlichen Verantwortung stärker gerecht werden und den Schutz der biologischen Vielfalt ernst nehmen“, so Eppler.

 

An die Kommunen appelliert der NABU, sich umfassend über die Bedeutung der Feldwege- und Saumstrukturen und die Chancen eines lokalen Biotopverbundsystems zu informieren. „Unsere über 300 hessischen NABU-Gruppen sind gerne bereit, die Gemeinden dabei zu unterstützen“, erklärte Eppler. Bürgermeister müssten sich klar darüber sein, dass Feldraine und Feldwege als Vermögensgegenstände der Gemeinde ebenso pfleglich und wirtschaftlich zu verwalten seien wie alle anderen auch. Landwirte müssten über Bußgelder zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie gegen Eigentumsrecht oder Naturschutzrecht verstoßen haben.

12,7 Millionen Vogelbrutpaare in Deutschland verloren

Massives Vogelsterben muss aufgehalten werden - Agrarreform gefordert

Der großflächige Einsatz von Pestiziden zählt in der Landwirtschaft als „gute fachliche Praxis“. - Foto: Arndt Müller
Der großflächige Einsatz von Pestiziden zählt in der Landwirtschaft als „gute fachliche Praxis“. - Foto: Arndt Müller

Laut einer aktuellen Auswertung des NABU hat Deutschland in nur zwölf Jahren 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren (zwischen 1998 und 2009).

Das entspricht 15 Prozent des Bestandes von 1998.

 

Die summierte Zahl der Brutpaare aller Vogelarten ging in diesem Zeitraum von 97,5 auf 84,8 Millionen Paare zurück. Die Auswertung beruht auf den Vogelbestandsdaten, die die Bundesregierung 2013 an die EU gemeldet hat.

 

Bislang war jedoch nur die Zu- oder Abnahme auf Artenebene  im Gespräch, nicht was die Ergebnisse für die Gesamtzahl bedeuten. Die Zahlen machen vor allem deutlich, dass zwar manche seltenen Arten zunehmen, dafür aber häufige und weit verbreitete Arten massiv abnehmen.

„Aufgrund dieser dramatischen Zahlen muss man von einem regelrechten Vogelsterben sprechen. Während wir es schaffen, große und seltene Vogelarten durch gezielten Artenschutz zu erhalten, brechen gleichzeitig die Bestände unserer Allerweltsvögel ein. Sie finden einfach in unserer heutigen aufgeräumten Agrarlandschaft außerhalb von Naturschutzgebieten keine Überlebensmöglichkeiten mehr“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. 

 

20 Prozent der verlorengegangenen Vögel stellt allein der Star, frisch gekürter Vogel des Jahres 2018. Mit fast 2,6 Millionen Brutpaaren weniger, ist diese Art besonders betroffen. Die häufigen Arten Haussperling, Wintergoldhähnchen und Buchfink folgen auf den nächsten Plätzen. Neben dem Star finden sich mit Feldlerche, Feldsperling und Goldammer drei weitere Vögel der Agrarlandschaft unter den zahlenmäßig größten Verlierern. „Sowohl bei den seltenen als auch bei den häufigen Arten, sind die Vögel der Agrarlandschaft am stärksten betroffen. In der Entwicklung unserer landwirtschaftlich genutzten Flächen ist auch der mutmaßliche Grund für diesen massiven Bestandseinbruch zu suchen“, sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. 

 

Im betroffenen Zeitraum hat der Anteil an artenreichen Wiesen und Weiden oder Brachflächen drastisch ab-, dagegen der intensive Anbau von Mais und Raps stark zugenommen. Ein verblüffend ähnliches Muster wie bei der Entwicklung der Vogelzahlen zeigt sich bei der Zahl der Insekten: Eine gestern in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlichte Studie hat bisherige dramatische Befunde zum Insektenrückgang in Nordwestdeutschland bestätigt. Seit den 90er-Jahren hat dort die Biomasse der Fluginsekten zwischen 76 bis 81 Prozent abgenommen. Durch die große Anzahl der untersuchten Standorte und Lebensräume kann die Studie als repräsentativ für ganz Deutschland erachtet werden. „Ein direkter Zusammenhang mit dem Vogelrückgang ist sehr wahrscheinlich, denn fast alle betroffenen Arten füttern zumindest ihre Jungen mit Insekten“, so Lachmann. 

 

Der NABU fordert die Koalitionsparteien einer neuen Bundesregierung daher dringend dazu auf, die Notbremse zu ziehen, und eine grundlegende Reform der Agrarförderung auf EU-Ebene durchzusetzen. Öffentliche Gelder sollen nicht mehr mit der Gießkanne verteilt werden, sondern aus einem Naturschutzfonds an Landwirte für konkrete öffentliche Naturschutzleistungen gezahlt werden. „Nur so lässt sich das Verschwinden der Vögel vor unseren Augen aufhalten und rückgängig machen, bevor es zu spät ist“, so Lachmann.

 

Die komplette Auswertung und weitere Informationen unter: www.NABU.de/vogelsterben

 

NABU - Apfelfest zum Erntedank

Bericht und Bilder vom Apfelfest

Mähdrescher, Traktoren und hoch voll beladene Anhänger zeigen die Erntezeit an. Die Geschäfte sind voll, ein reichhaltiges Angebot lässt bei uns jeden Gedanken an Not und Sorge um eine gute Ernte weit verdrängen.

 

Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten haben heutzutage wieder einen höheren Stellenwert. Dazu bewirtschaften Menschen bewusst einen Garten und pflegen Obstwiesen.  Andere setzen sich für den Erhalt der Natur ein.

 

Das Wetter spielt  auch heute noch eine wichtige Rolle, denn viele Früchte des Feldes müssen trocken eingelagert werden, auch und besonders Äpfel von eigenen Bäumen.

 

Am Beispiel des Apfels erleben wir, dass die Versorgung mit Nahrungsmitteln Mühe macht. Der starke Frost im Frühjahr hat die Ernte dezimiert. Die Sorge um gutes Wetter für diesen Tag begleitete die Organisatoren während der gesamten Vorbereitungszeit.

Die Wetterprognose ist unbeständig, ein großes Zelt wird gestellt. Viele Hände schaffen wieder das Material und viele Körbe Äpfel heran, denn das Apfelfest zum Erntedank geht in die 5. Runde.  Und das Wetter hält!

 

Etwas trüb, aber trocken, startet das Erntefest auf der Obstwiese am Kissel. Immer mehr Besucher versammeln sich und verfolgen interessiert, was es alles rund um den Apfel zu erfahren gibt.

 

Der weltweit größte Apfelproduzent ist China, gefolgt von den USA, erst dann kommt Europa.  Deutschland folgt im Rang  Frankreich und Polen.

 

Damit ist der Apfel nicht nur das beliebteste, sondern auch das älteste Obst weltweit. Seine Kulturgeschichte reicht weit in die Frühzeit der Menschen zurück.

 

Schon in der Bibel wird der Apfel als „Paradiesfrucht“ erwähnt. Der Apfelbaum gehört zur Familie der Rosengewächse. Der Vergleich der Blüten der Wildrose und des Apfels macht dies deutlich. Die Früchte des „Urapfelbaumes“, den man Holz- oder Waldapfel nennt, schmeckten sauer und waren nur etwa so groß wie eine Walnuss. 

 

Man nimmt heute an, dass unser heutiger Kulturapfel zunächst eine Kreuzung aus europäischen und asiatischen Wildäpfeln ist. Vor rund 5.000 Jahren brachten die Syrer den Apfel aus Kleinasien nach Ägypten und dort wurde er schon veredelt, denn die größeren Äpfel schmeckten unseren Vorfahren viel besser als die kleinen sauren aus dem Norden.

 

Die frühesten Kulturäpfel verbreiteten sich vor etwa 2.000 Jahren bis nach Europa aus. Die Römer haben später die Apfelkultur weiter vorangetrieben. Sie entdeckten Möglichkeiten, die Größe, das Aussehen und den Geschmack des Apfels zu verbessern. So gab es schon vor Jahrtausenden mehrere Apfelsorten. 1865 machte der  Mönch Gregor Mendel Entdeckungen zur Vererbung, die heute immer noch gelten.

Ohne Bienen, die die wichtige Bestäubungsarbeit leisten, gibt es keine Äpfel! Aus dem Leben im Bienenstock informiert Imker Peter Stecker aus Oberweyer, der nicht nur mehrere Bienenkästen auf der Obstwiese am Kissel stehen hat, sondern auch wieder ein Bienenvolk im Schaukasten mitbrachte.

 

Die Details aus dem Leben der eindrucksvollen Tiere begeistern nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen. Dass sich die Bienen auf der großen Streuobstwiese am Kissel in Steinbach wohlfühlen, ist offensichtlich. Vier Bienenvölker stehen in ihren Häusern noch immer auf der Wiese. Im Gras blüht der Klee und der im Frühjahr angelegte Blühstreifen hat ebenfalls noch frische Blüten. Jede Blüte gibt dem Honig einen anderen Geschmack. Die verschiedenen Honigsorten konnte man direkt probieren und so nahmen die Besucher manches Glas Honig mit nach Hause.

 

Die Honigbiene ist das vielleicht älteste bekannte Nutztier des Menschen, bereits aus der Antike sind Zeichnungen und Schriften über die Honigentnahme überliefert. Nach der Erfindung der Zuckerrübe war der Honig nicht mehr das alleinige Süßungsmittel und verlor an Bedeutung, bis man in heutiger Zeit die Wichtigkeit der Bestäubungsarbeit der Bienen erkannt hat und auch dem Honig wieder größeren Nutzen abgewinnt, gilt er doch als Kraftnahrung und altes Heilmittel bei den verschiedensten Erkrankungen.

 

Der Apfel an sich ist ebenfalls ein „Gesundbrunnen“ für den Menschen. Er sättigt gut und versorgt den Körper mit wichtigen Vitaminen: Vitamin C, Karotin, Vitamin B1, B2 und B6 und Mineralstoffen wie Kalium, Calcium und Phosphor. Er enthält Ballaststoffe und Fruchtsäuren und wirkt als „Muntermacher“ durch die Kohlehydrate Trauben- und Fruchtzucker, die schnell ins Blut gehen. Er wirkt daher sofort gegen Müdigkeit.

Loblied auf den Apfel

Eines musst du dir gut merken,

wenn du schwach bist, Äpfel stärken.

Äpfel sind die beste Speise,

für zuhause, für die Reise,

für die Alten, für die Kinder,

für den Sommer, für den Winter,

für den Morgen, für den Abend,

Apfelessen ist stets labend.

Äpfel glätten deine Stirn,

bringen Phosphor ins Gehirn,

Äpfel geben Kraft und Mut

und erneuern dir das Blut.

Darum, mein Freund, so lass dir raten,

esse frisch, gekocht, gebraten,

täglich ihrer fünf bis zehn,

wirst nicht dick, doch jung und schön

und kriegst Nerven wie ein Strick,

Mensch, im Apfel liegt dein Glück.

 

(A. Fischer-Nagel „Das Apfeljahr“)


Die Veranstalter freuen sich, dass trotz des geringeren Ertrags an Äpfeln in diesem Jahr etwa 100 l Saft gepresst werden konnten, die sofort den Besuchern ausgeschenkt wurden.

 

Was aus einem Apfel noch alles werden kann, stand am Kuchenbuffet bereit. Apfelkuchen verschiedenster Sorten, süß und auch deftig, mit Zwiebeln und Speck, standen im Zelt zur Verfügung. Außen an den Bratstationen wurden frische Bratwürstchen und  Kartoffelkreppelchen aus Biokartoffeln mit ebenfalls selbstgemachtem Apfelmus angeboten, die gut angenommen wurden.

 

Neben dem frischen Most gab es auch Kaffee und, in diesem Jahr ganz neu, Apfelsekt aus eigener Herstellung. Der Steinbacher Michael Hofmann produziert ihn aus Apfelwein, den er ebenfalls selbst herstellt. Besonders die Besucherinnen erfreuten sich an gleich zwei verschiedenen Sorten, die das  vielfältige Angebot an Speisen mit Äpfeln hervorragend abrundeten. 

 

Es leerten sich die Bratpfannen, Schüsseln und Kuchenplatten, die Bänke wurden umgeräumt und das Zelt für den Erntedank-Gottesdienst hergerichtet.

 

Im vollbesetzten Zelt begann Kaplan Wach mit dem Erntedank-Gottesdienst. Durch den plötzlich einsetzenden starken Regen mit einem kurzen Gewitter wurde die Messfeier jedoch unterbrochen und fand in der Kirche ihren würdigen Abschluss.

 

Die Kommunionkinder gestalteten die Eucharistiefeier zum Thema Teilen mit und begleiteten das Vorbereitungsteam bei der Geschichte eines Apfelbaumes durch das Jahr. Zum Schluss wurden das Erntedankbrot und Apfelstücke an die Besucher ausgeteilt.

Mit dem Erntedankfest feiern wir Menschen auch Erntedank unseres Lebens: 

 

Wer dem Leben Beifall zollt,

wer sich an der Schöpfung freut,

wer sich für die Gaben der Natur bedankt, feiert Erntedank – 

auch wenn er nicht selbst ein Feld bestellt oder einen Garten unterhält.

Wer dem Leben applaudiert, ist allemal auf der Seite Gottes!

 

Ausgebrummt - Insektensterben in Deutschland

Das Insektensterben in Deutschland nimmt dramatische Formen an. Welche Folgen hat dies für die Umwelt, und welche Lösungen gibt es?

Das Sterben der Insekten löst eine Kettenreaktion aus. Auch die Vögel sind dann bedroht, weil es immer weniger Nahrung für sie gibt. Allein die Zahl der Vogelbrutpaare in agrarwirtschaftlichen EU-Gebieten hat sich in den vergangenen Jahren nach Angaben der Bundesregierung um 57 Prozent verringert. Einige Arten sind regional völlig verschwunden.

 

Wer in den 80ern mit dem Auto auf Straßen zwischen Feldern und Wäldern fuhr, der hatte schnell ein Problem: Die Windschutzscheibe war voll mit toten Insekten, die Sicht schlecht. Heute ist dies nicht mehr so. Was sich erst mal wie eine positive Nachricht für Autofahrer anhört, ist in Wirklichkeit ein deutliches Zeichen für eine erschreckende Entwicklung: Insekten sterben aus.

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Bericht zur NABU-Herbstwanderung rund um die Krombachtalsperre im Westerwald

Der meteorologische Herbstanfang am 1. September ist oft von einem heftigen Wetterumschwung begleitet: Kaltfronten sorgen für ein Sinken der Temperaturen.

So war es auch just am zweiten Septemberwochenende: das Wetter machte unserer „Herbst“-Wanderung alle Ehre. Kühleren Temperaturen kann man mit einer dickeren Jacke beikommen, Petrus hatte ein Einsehen und schloss zum Mittag die Schleusen.

Also traten zwar nur einige wenige, aber dennoch gut aufgelegte Naturschützer ihre geplante Reise in den Westerwald an.  

Das Ziel: Die Krombachtalsperre im Westerwald, erbaut in den Jahren 1946 bis 1949.

Eigens dafür wurde sogar die ehemalige Bahnstrecke Rennerod - Herborn in Höhe der heutigen Krombachtalsperre verlegt. Einst befand sich dort nur ein kleiner See, der inmitten eine mit Fichten bewachsene Insel aufzuweisen hatte – so erzählte uns ein Anwohner aus Rehe, der ebenfalls auf der Strecke unterwegs war.

Gestaut wird der Rehbach, ein Zufluss der Dill zum Krombachstausee. Namensgeber der Krombachtalsperre ist ein kleiner Bach, der zwischen dem Ort und dem Campingplatz Rehe in die Talsperre mündet.

Neben der Stromerzeugung dient die Krombachtalsperre dem Hochwasserschutz und der Erholung. Der nördliche Teil des Sees ist ein Naturschutzgebiet. Während der Staudamm in Hessen liegt, befindet sich der größere Teil in Rheinland-Pfalz.

Ausgangspunkt dieser Rundwanderung von insgesamt rund 8 Kilometern ist der Campingplatz in Rehe. Von hier aus wandern wir los und begleiten die Krombachtalsperre zunächst an ihrem Nordufer. Abwechslungsreicher Mischwald löst sich mit den für den Westerwald typischen Magerwiesen ab.

 

Die anschließende südwestliche Passage des Weges führt auf meist gut ausgebauten Wegen und bietet immer wieder wunderschöne Blicke auf die Krombachtalsperre. Dabei wandert man länderübergreifend von Rheinland-Pfalz nach Hessen (unbemerkt).

 

Man gelangt nun zur Staumauer der Talsperre und passiert kurz zuvor (wieder unbemerkt) die Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz.

 

Wir gehen jetzt am Südufer entlang, vorbei am Campingplatz in Mademühlen, den sog. „Energieweg“, der nach etwa 20 km Herborn erreicht. Der interessierte Besucher erwandert sich dort alle fünf Wasserkraftwerke auf der Strecke.

Zur Staumauer des Krombachstausees (s. Foto unten) findet sich wiederum eine informative Schautafel über das Bauwerk am See. So hat die Krombachtalsperre bei 95 ha Wasseroberfläche einen Speicherraum von 4,2 Mio m³ Wasser. Rund 145 kW Strom werden hier erzeugt.

Der nördliche Teil der Krombachtalsperre und dessen Uferzone wurde am 25. 02.1981 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das Schutzgebiet ist 47,5 ha groß und liegt auf 523m ü. NN. Es beheimatet u.a. Haubentaucher und Blässhühner und dient Zugvögeln wie dem Seetaucher und dem Fischadler als Rastplatz.

 

Gegen die Verbuschung der Uferzone hat die Obere Naturschutzbehörde den Berghof Gros (Rennerod) beauftragt, eine Rinderherde zur Beweidung einzusetzen. Na, die Tiere fühlen sich sichtlich wohl und lassen sich von uns nicht stören. Einzelne Tiere dulden sogar ein oder zwei Elstern auf dem Rücken, das Fernglas bringt es an den Tag!

Von der Beobachtungshütte des NABU Rennerod konnten wir tatsächlich viele Wasservögel beobachten: den Schwarzmilan, Silber- und Graureiher, Waldwasserläufer, Haubentaucher, Nilgänse, Stockenten, Blässhühner, Lachmöwen und Schwäne. Rätsel bei der Bestimmung gab uns eine weilbliche Rohrweihe auf: mit ihren etwas gedeckteren Farben war es nötig, im mitgebrachten Bestimmungsbuch nachzusehen.

Oben im Bild schon gut sichtbar: plötzlich zieht sich der Himmel zu und so verbleiben wir noch etwas im wetterfesten Beobachtungsstand. Zur Information der Besucher befinden sich auch hier Schautafeln, welche die Flora und Fauna des Gebietes abbilden. Die Geduld zahlt sich aus, denn der folgende wird der einzige Regenschauer des Nachmittags bleiben.

Trockenen Fußes können wir den Weg fortsetzen, vorbei an Fischzuchtteichen, der hessischen Vogelschutzwarte und wiederum durch den nach dem Regen herrlich duftenden Wald zurück zum Campingplatz, wo wir uns im erst neu erbauten Café-Restaurant Ponte-Rosa bei einem leckeren Apfelkuchen stärken.

Summ, summ, summ, Bienchen summ herum…

Bienenfest in der KöB St. Matthias Langendernbach

Schmökern in zahlreichen Büchern und Gespräche in gemütlicher Atmosphäre sind normalerweise in der Katholischen öffentlichen Bücherei St. Matthias Langendernbach zu finden.

Am 12. Juli 2017 standen jedoch nicht die Geschichten aus fernen Welten im Mittelpunkt, sondern ein kleiner Helfer der Menschen. Gemeinsam veranstalteten die KöB St. Matthias und die NABU-Gruppe Hadamar das erste Bienenfest in Langendernbach.

Bienenfreunde aus vielen Dornburger Ortsteilen warteten neugierig und gespannt auf den Vortrag von Bienenexpertin Birgit Weber vom NABU. Sie erklärte den jungen Gästen das Leben im Bienenstock, den Unterschied zwischen Bienen und Wespen oder die Gewinnung von Honig.

Die Nachwuchsforscher löcherten Birgit Weber mit zahlreichen Fragen: „Gibt es auch Männerbienen?“ (Ja, die heißen Drohnen.) – „Stechen Bienen immer, wenn sie Menschen sehen?“ (Nein, nur wenn sie sich angriffen fühlen.) – „Mögen Bienen auch Äpfel?“ (Ja, besonders Apfelblüten.) 

Nach so viel Wissenswertem hatten sich die Kinder und Birgit Weber eine Stärkung verdient: Bärbel Müller vom KöB-Team hatte wunderbare Bienentörtchen gezaubert, die von den jungen Bienenprofis sofort vernascht wurden.

Satt und zufrieden konnten die Kinder mit Unterstützung von Judith Helm-Jung und Petra Weyer vom KöB-Team anschließend zeigen, was sie bei Birgit Weber gelernt hatten: Bienen und Blumen wurden gebastelt und farbenfroh bemalt. Manch ein fleißiges Bienchen bastelte gar einen ganzen Blumenstrauß.

Zur Entspannung reisten die Bienenforscher dann in einen Bienenstock und lauschten Kira Jung, die die Geschichte von Drohn Siegisflug und seinen Bienenfreunden Sumsi und Irmingard vorlas. Unglaublich, was in einem Bienenstock alles passiert!

Damit auch Eltern und Geschwister der kleinen Bienenfreunde zu Hause bestens informiert werden konnten, wurden zahlreiche Bienenbücher aus der Bücherei mitgenommen.

 

Für jedes Kind gab es zum Abschluss eine Urkunde, ein Glas Honig, gespendet vom Langendernbacher Imker Rudi Wirfler, und die Gewissheit, dass im nächsten Jahr wieder ein Bienenfest stattfindet.

Neues vom Schulgarten

So wunderschön ist der Innenhof der Fürst Johann Ludwig Schule in Hadamar

Von Apfelblüten, Bienen und ihrem Imker

Apfelblütenerlebnis mit Besuch vom Imker am 6. Mai 2017

 

„Wo ist die Königin?“ fragten die Kinder. Schnell fanden sie heraus, wo sich die Bienenkönigin aufhält, ist sie doch gut zu erkennen durch ihre Größe. Der Imker kennzeichnet sie auch noch durch einen farblichen Punkt, an dem er ihr Alter ablesen kann.

 

Vom sprichwörtlichen Bienenfleiß konnten die Kinder und erwachsenen Besucher beim „Apfelblütenerlebnis“ des NABU-Hadamar erfahren, das bei schönem Wetter unter den noch zum Teil blühenden Apfelbäumen auf der Streuobstwiese am Kissel in Steinbach stattfand.

 

Bis zu 2000 Eier legt eine Bienenkönigin täglich bis zum Sommer, dann drosselt sie die Aufzucht der neuen Generation.

 

Dafür und für den Honigüberschuss, den der Imker für uns Menschen ernten kann, sind die Bienen rund um die Uhr beschäftigt: für allein 300 g Honig muss die Biene rund 20.000mal ausfliegen! 

Bienen sind ein wichtiges Bindeglied in vielen natürlichen Lebensgemeinschaften.

Bei ihrem Flug von Blüte zu Blüte übernehmen sie ganz nebenbei auch die Bestäubung der Blüten. Damit sorgen sie bei Nutz- und Wildpflanzen für reichen Fruchtansatz und sichern für  Mensch und Tier die Nahrungs-grundlage.

Millionen Blüten sollen Früchte bringen, dafür kann nur die Honigbiene ausreichend sorgen, ist sie doch mit über 75 % der häufigste Bestäuber neben Hummeln, Wildbienen und einigen weiteren Insektenarten. 

Anhand von Plakaten und Bildern zeigten Tina Gilsdorf und Birgit Weber, wie aus der befruchteten Apfelblüte ein Apfel wächst.

Der Apfel gehört zur Familie der Rosengewächse, das sieht man an der Beschaffenheit ihrer Blüten: Sowohl die Rosen- als auch die Apfelblüte haben jeweils fünf Blüten- und Kelchblätter und auch fünf Narben auf dem Stempel.

Nach der Befruchtung vergrößert sich der unter der Blüte liegende Fruchtknoten - die Blüte wächst quasi nach innen – und verwelkt. Die ehemalige Blüte ist später das untere Ende des Kerngehäuses eines jeden Apfels.  

Wie bei jeder Pflanze sind nun noch Sonnenlicht und Wasser nötig, damit der Apfel möglichst gut gedeiht. 

Somit schließt sich der ökologische Kreislauf: Eine Obstwiese lockt durch die Blüten Bienen und andere Insekten an, diese befruchten die Blüten. Nun kann das Obst, in diesem Falle die Äpfel,  heranwachsen. 

Imker Peter Stecker erklärte die Struktur eines Bienenvolkes.

Die Kinder konnten die Tiere in Ruhe beobachten, waren sie doch durch eine Glasscheibe geschützt. Die Bienen krabbeln nur scheinbar durcheinander. Jede einzelne Biene hat eine feste Aufgabe im Bienenstaat: Die Arbeiterinnen sind die fleißigsten. Sie bauen die Waben und füttern die Larven. Sie putzen die Zellen und fliegen aus, um Pollen, Nektar und Wasser zu sammeln.

Dabei lebt eine Arbeiterin nur sechs Wochen! Die Drohnen leben einige Monate und brauchen überhaupt nicht zu arbeiten. Dafür werden sie aber, wenn sie die Königin begattet haben und  nicht mehr gebraucht werden, einfach aus dem Stock geworfen.

Eine Königin „herrscht“ vier bis fünf Jahre, dann erst zieht das Volk eine neue Königin heran und die alte schwärmt mit einem Teil des Volkes aus und sucht eine neue Bleibe.

Die Bienen haben aber nicht nur im Frühjahr Hunger, sondern das ganze Jahr über.

Eine intakte Streuobstwiese bietet während der ganzen Vegetationszeit Blüten an. Darum hat der NABU-Hadamar zusammen mit dem Imkerbund Hadamar-Dornburg das Projekt „Bienen, Hummeln und Co“ ausgerufen und unter anderem auf der Obstwiese am Kissel in Steinbach eine Aussaat und Anpflanzung heimischer Wildpflanzen vorgenommen.

Insekten bilden einen unersetzlichen Teil der Nahrungskette. Von ihnen ernähren sich Vögel, Amphibien und Säugetiere. All dies ist auf der Obstwiese zu finden, erklärte Tina Gilsdorf weiter.

Vögel, die mit Nistkästen und nun einem Blühstreifen zusätzlich unterstützt werden, eine Steinmauer für die Eidechsen und viel Gebüsch als Unterschlupf für Kleinsäuger. 

Besonders froh sind die Naturschützer über den hier ansässigen Steinkauz. Die Kinder erkundeten spielerisch das gesamte Terrain. 

Durch die Trockenheit im April wurde das Keimen der neuen Wildblumenwiese zwar verzögert, die Beteiligten hoffen dennoch, dass demnächst eine „blühende Oase“ entsteht, die den Bienen nach dem Verblühen des Rapses weiter Nahrung spendet.

Für die Entnahme des Honigs bekommen die Bienen eine Zuckerlösung als Nahrungsquelle. Ab Anfang Juni kann der erste Honig geerntet werden.

Peter Stecker zeigte auch, wie er den Honig aus den Waben in den beweglichen Holzrahmen eines Stockes herausbekommt.

Die Besucher konnten anschließend probieren, wie die verschiedenen Honigsorten schmecken. Besonders die Kinder machten davon regen Gebrauch und viele Besucher nahmen zum Abschluss ein Glas Honig mit nach Hause.

Naturnahe Wälder für Hessen

Vortrag zur Landeskonferenz der IG BAU am 15. Novmeber 2016 von Mark Harthun (NABU Hessen)

Droht der im Wald integrierte Naturschutz zu scheitern? Aktuelle Meldungen zeigen, dass der Druck auf unsere Wälder steigt...

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NABU-Vortrag Naturnahe Wälder in Hessen in Forstliche Mitteilungen 3 -17
NABU-Vortrag Naturnahe Wälder in Hessen
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Aktion Blühfläche in Hadamar

Nitratbericht 2016: Keine Entwarnung bei Gewässerbelastung

Hendricks: "Düngemittel umweltschonender einsetzen"

Der Bericht hat das Ziel, die Auswirkung des Aktionsprogramms auf die Gewässer zu bewerten. Um eine für ganz Deutschland repräsentative Auswertung der Grundwassersituation zu ermöglichen, erfolgt nun erstmalig die Beschreibung des Grundwasserzustands auf Grundlage des überarbeiteten neuen EU-Nitratmessnetzes. Im Gegensatz zu früheren Berichten können dadurch nunmehr bundesweit repräsentative Aussagen über die Belastung des Grundwassers durch den Nitrateintrag aus landwirtschaftlichen Quellen gemacht werden. Nach Nitratrichtlinie ist auch die Eutrophierungsbelastung der Oberflächengewässer im Bericht zu betrachten. Daher wurde der Bericht erstmalig um Auswertungen zur Gesamtphosphor-Belastung von Oberflächengewässern ergänzt, die maßgeblich den trophischen Zustand der Gewässer beeinflusst.

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Bericht von der Aktion „Saubere Landschaft“ des Umweltministeriums

Am Samstag, 29.Oktober 2016 rückte die Dorfgemeinschaft aus, um die heimischen Gefilde von Müll und Unrat zu befreien. Die Aktion wird initiiert vom hessischen Umweltamt.

Die Jugendleiter der Steinbacher Feuerwehr versammelten insgesamt 17 Personen, darunter Vertreter aus der Kirchengemeinde, dem Ortsbeirat und des Naturschutzbundes NABU. 

 

Bei schönem, sonnigen Herbstwetter sammelten die Beteiligten rund 25 Säcke Müll und Unrat, hauptsächlich entlang der Ortsausgänge in Richtung Ellar/Hintermeilingen, Hadamar und Obertiefenbach. Erfreulicherweise waren die Grillplätze am Hölzchen und am Steinritz in recht ordentlichen Zustand, sodass die Plätze schnell sauber waren. „Kuriosester“ Fund waren in diesem Jahr Schuhe, die im Straßengraben Richtung Hadamar gefunden wurden!

 

Nach getaner Arbeit wurde die „Ausbeute“ nach Hadamar zum Bauhof gefahren, wo die Steinbacher Sammler mit denen anderer Hadamarer Ortsteile zusammentrafen. Insgesamt 90 Personen aus dem Stadtgebiet beteiligten sich an diesem Morgen an der Aktion. Darüber zeigten sich auch Stadtjugendfeuerwehrwart Hartmut Will und Bürgermeister Michael Ruoff sehr erfreut und appellierten, diese Unternehmung auch im nächsten Jahr durchzuführen.

 

Abschließend ging es zum REWE-Markt in Niederhadamar, wo Marktleiter Lukas Nonn einen Imbiss und Getränke kostenlos zur Verfügung stellte.

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Bericht vom "Tag der Nachhaltigkeit" am 22. September 2016

Es grünt so grün - Innenhofgarten der Fürst-Johann-Ludwig-Schule

„Was ist denn jetzt der Garten – links oder rechts?“, fragt ein Schüler, der den gerade eröffneten Innenhofgarten der Fürst-Johann-Ludwig-Schule besucht. Birgit Weber, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins der Schule und NABU-Mitglied, erklärt, dass ein Garten immer im Gesamten zu betrachten ist und nicht nur das einzelne Beet. Dem stimmt auch die stellvertretende Vorsitzende des NABU Hadamar, Susanne Piwecki zu, die den Innenhofgarten geplant hat.

 

Entstanden ist die Idee der Neugestaltung des Innenhofes im letztjährigen Kunstkurs unter der Leitung von Herrn Großmann. Die ehemalige Schülerin Kim Nierobisch, ebenfalls NABU-Mitglied, erarbeitete zusammen mit ihren Mitschüler/Innen des Kunst-Kurses ein Konzept für den Innenhof. Ziel ist es, den bisher ungenutzten Raum künftig den Schülerinnen und Schülern der Schule zur Verfügung zu stellen. Einer Nutzung im Unterricht stehen auch die Lehrkräfte positiv gegenüber, sei es im Biologie- und Ökologie-Unterricht oder  während heißer Sommertage.

Fleißige Schülerinnen und Schüler der Fürst-Johann-Ludwig-Schule unterstützten NABU und Förderverein während eines Schul-Aktionstages im Mai 2016 bei der Gestaltung des neuen Innenhofes, sodass ein wunderbarer neuer Aufenthaltsbereich entstand, der am Donnerstag, 22. September 2016, seiner Bestimmung übergeben wurde.

 

Viele Schülerinnen und Schüler und einige Lehrkräfte besuchten den Innenhof sofort, um sich von den fachkundigen NABU-Mitgliedern in die Geheimnisse der Pflanzen- und Tierwelt einweihen zu lassen.

 

„Diese Bepflanzung könnte auch im Wald stehen“, sagte Frau Piwecki. Eine dem Standort angepasste Bepflanzung garantiert, dass die diesjährig vorgenommene Arbeit über Jahre hinweg erhalten bleibt.

„Jedes Beet ist ein eigenes Kleinbiotop“, erklärte Frau Piwecki weiter, „jeweils mehr als zehn verschiedene Wildpflanzen in jedem Beet ernähren etwa 100 verschiedene Insekten-Arten“. Man muss die Beete weder gießen noch benötigen die Wildpflanzen Dünger oder Rückschnitt. Daher ist die naturnahe Bepflanzung mit robusten Wildgewächsen die ideale Bepflanzung für eine Schule. „Hier können die Schüler direkt darin lernen“, schließt sie Ihren Vortrag. Daher hat sie sich bereits mit einigen Biologie-Lehrkräften darauf verständigt, zu Beginn des Frühjahrs eine Schulung im neuen Garten abzuhalten.

Zur offiziellen Eröffnung am 22.09.2016 kamen auch Bürgermeister Michael Ruoff, Schulleiter Peter Laux und Peter Weber, Vorstandsmitglied im Verein Ehemaliger, die Vorsitzende unseres Fördervereins, Judith Helm-Jung sowie NABU-Vorsitzender Markus Brühl, um den Helferinnen und Helfern für ihr Engagement zu danken.

 

Besonders wurde hervorgehoben, dass durch die Bepflanzung des Gartens nicht nur ein neuer Aufenthaltsbereich geschaffen, sondern auch die Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen zumindest in einem kleinen Teil umgesetzt wurde.

 

Susanne Piwecki und Kim Nierobisch nutzten die Gelegenheit, um Bürgermeister Michael Ruoff einen Vorschlag für die Biodiversitätsstrategie der Stadt Hadamar zu überreichen, damit in Zukunft noch viel mehr für die Vielfalt in Flora und Fauna getan werden kann. Herr Ruoff freute sich, dass auf einem kleinen Stück Erde ein Teil aus der Vorgabe der Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen verwirklicht werden konnte.

Schulleiter Peter Laux bedankte sich bei allen Beteiligten und freute sich über die Aufwertung, die die Schule durch die Erweiterung des neuen Raumes erfährt. Der Garten knüpfe wunderbar an das bestehende Ökologie-Konzept der Schule an. Schon seit Jahrzehnten verfüge die Schule über ein eigenes Biotop, über 40 Nistkästen seien auf dem Schulgelände verteilt, sodass die neu gewonnenen Insekten des Innenhofes einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Biomasse  leisteten.

Für den Förderverein ist die Umgestaltung des Innenhofes das zweite Projekt, das der Schule im Außenbereich ohne lange Wege Unterrichtsgelegenheit schafft. Für das im Jahr 2008 errichtete FürstenForum sind mittlerweile die Pläne für eine geeignete Beschattung vorangeschritten. Der Förderverein rechnet mit einer Realisierung im kommenden Kalenderjahr.

 

Ein rundum gelungenes Projekt konnte gefeiert werden, das auch im nächsten Jahr noch einmal Teil des Aktionstages sein wird, um noch mehr Pflanzen und Tiere um die Fürst-Johann-Ludwig-Schule anzusiedeln.

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Bericht Wanderung auf dem Eisvogelweg

Am Samstag, den 21.05.2016 hat die Wanderung auf dem Eisvogelweg von Westernohe nach Hausen stattgefunden

Eine Wanderung auf dem „Naturlehrpfad Eisvogelweg“ stand auf dem Programm der

NABU-Gruppe Hadamar. Treffpunkt war der Parkplatz in der Ortsmitte von Westernohe.

 

Pünktlich um 13:00 Uhr starteten die Teilnehmer in südlicher Richtung, die Eisvogelschilder zeigten den Weg.

Es ging durch das Krumm- und Lasterbachtal, durch Wiesentäler und vorbei an Streuobstwiesen.

 

Am Wegesrand wurden die Teilnehmer durch zahlreiche Infotafeln über die natürlichenGegebenheiten am Bach, Fauna und Flora, sowie lokalgeschichtliche Erklärungen informiert.

Nach ca. 2 Stunden wurde kurz vor Neunkirchen die Rast- und Wanderstation „Brechelbacher Hütte“ erreicht. Hier ließ man sich Kaffee und Kuchen gut schmecken.

 

So gestärkt, ging es an die letzte Etappe durch Neunkirchen bis an den Endpunkt, die Birkenmühle in Hausen.

Ein Eisvogel wurde zwar nicht erspäht, dennoch waren die Wanderer mit der Tour zufrieden.

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Bericht vom Nistkästenbau mit Vorschulkindern Niederzeuzheim

NABU-Experte Hans-Josef Wagner hilft den Kita-Kinder von St. Peter beim Nistkästen-Bau

Kinder erkunden die Vogelwelt und bauen Nistkästen. Lesen Sie hier den ganzen Bericht.

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Bericht NABU- Führung „Biodiversität im Privatgarten“

Susanne Piwecki führte durch ihren Naturgarten in der Bahnhofstraße in Oberzeuzheim und legte anschaulich dar, wie sich auf einem Grundstück eine Vielzahl an Lebensräumen für Tiere und Pflanzen schaffen lassen.

Die stellvertretende NABU-Vorsitzende begrüßte zunächst die zahlreich erschienenen Besucher und erläuterte kurz, was es mit dem Begriff „Biodiversität“ auf sich hat.

 

Gemeint ist damit die Vielfalt der Arten, die Vielfalt der Lebensräume und die Genetische Vielfalt innerhalb einer Art. „Wir brauchen vor allem auch die genetische Vielfalt“, erklärte Frau Piwecki, „denn ohne genetische Vielfalt ist eine Art anfällig beispielsweise im Falle von Krankheiten oder plötzliche Veränderung der Lebensumstände“. Nur eine große genetische Vielfalt schaffe eine zuverlässige Lebensgrundlage für die existierenden Arten.

 

Und da die Fläche aller Privatgärten in Deutschland etwa der Fläche aller Naturschutzgebiete entspricht, kann man im eigenen Garten in Hinsicht auf Vielfalt schon einiges bewirken. Während der Führung ging Frau Piwecki besonders auf einheimische Wildpflanzen als Grundlage allen Lebens ein. Von ihnen leben direkt oder indirekt alle Insekten, von denen dann wiederum Vögel, Amphibien, Säugetiere und nicht zuletzt auch der Mensch abhängig sind.

 

Zur Zeit verzeichnen wir einen rasant fortschreitenden Rückgang blühender Wildpflanzen und Lebensräume für Insekten, ein alamierender Verlust von Insekten ist die Folge. Zur Zeit fehlen laut Studien zwischen 70 und 95% der Insekten- Biomasse.

 

Davon betroffen sind u.a. ein Großteil unserer rund 560 einheimischen Wildbienenarten. Besonders solitär, also alleine lebende Wildbienen haben es immer schwerer, da sie vielfach auf bestimmte Pflanzen angewiesen sind und nur im näheren Umkreis ihrer Nester suchen. So braucht die Glockenblume-Scherenbiene beispielsweise unbedingt Glockenblumen als Pollenlieferanten. Ein Insekt der Roten Liste ist auch die Natternkopf-Mauerbiene, streng spezialisiert auf den Natternkopf, eine wunderschön blau blühende Staude.

Susanne Piwecki hat sie in ihrem Garten und damit auch entsprechend viele Glockenblumen-Scherenbienen bzw. Natternkopf-Mauerbienen. Der Betrachter sieht und spürt das „Leben“ in den Stauden, wenn es summt und brummt.

 

„Generalisten“ wie staatenbildende Hummeln oder die Honigbiene haben es etwas einfacher, denn sie fliegen in einem Radius bis zu mehreren Kilometern unterschiedlichste Pflanzen an. Susanne Piwecki verglich unsere Natur mit einem Netz, in dem die unzähligen Knoten die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten symbolisieren. Je mehr Knoten das Netz besitzt, umso stabiler ist es und selbst wenn man es stark in allerlei Richtungen zieht, so findet es immer wieder zu seiner ursprünglichen Form zurück. Entfernen wir nun Knoten aus diesem Netz, entfernen also selektiv Pflanzen oder Tiere aus der Natur, so werden die stabilisierenden Knoten immer weniger und letztendlich reisst das Netz, das biologische Gleichgewicht kippt und einige Arten nehmen überhand.

 

Auf den Garten projiziert, bedeutet das, je mehr Arten es auf einem Grundstück gibt, umso geringer wird das Risiko, dass eine Art überhand nimmt und Schaden anrichtet. Das liegt daran, dass alle Arten in Abhängigkeiten voneinander leben und sich gegenseitig 'in Schach' halten. Um eine möglichst hohe Artenvielfalt im Garten zu schaffen und somit das biologische Gleichgewicht zu stärken, rät die Naturgärtnerin, einheimische Pflanzen zu setzen, den Garten in verschiedene Bereiche aufzuteilen und diese untereinander zu vernetzen. Da ist zum einen das Trockenareal, wo Pflanzen auf Schotter wachsen, der feuchte Bereich mit Teich oder Sumpfbeet sowie sonnige und schattige Bereiche.

 

Überdies sind chemische Insekten- oder Pflanzenschutzmitteln tabu. Sie töten neben dem 'Schädling' auch alle natürlichen Gegenspieler. Berücksichtigen sollte man auch die komplexen Ansprüche der meisten Tierarten. So genügt es z.B. nicht, als Unterschlupf für Igel Reisighaufen zur Verfügung zu stellen, sondern man muss auchdafür sorgen, dass der Igel im unmittelbaren Bereich Nahrung findet. Er frisst Schnecken, Asseln und andere Insekten, die wiederum ihren speziellen Lebensraum durch die entsprechend angepflanzten Pflanzen und z.B. Totholz im Garten erhalten. Wer eine Wildbienennisthilfe aufhängt, sollte daran denken, dass er als Nahrung entsprechende Wildpflanzen in unmittelbarer Nähe anpflanzt, da diese Bienen sich fast ausnahmslos nur von diesen ernähren und keine langen Strecken zurücklegen.

 

Ein Naturgarten bietet an einem Ort viele verschiedene Lebensräume. Für den Besitzer hat die Berücksichtigung natürlicher Zusammenhänge mehrere Vorteile: Sind einheimische Pflanzen standortgerecht gepflanzt, so muss er weder gießen noch düngen, er muss kaum zurückschneiden und kann das wenige Schnittmaterial im Garten belassen. So entstehen Totholzbereiche für Insekten, Igel u.a. Lebewesen in Form von beispielsweise Benjeshecken, das sind Hecken aus ineinandergeschichteten Ast- und Reisigresten.

 

 

Im naturnahen Garten erfolgt der Rückschnitt der Pflanzen und Stauden im Frühjahr, sodass viele Tiere im Winter Nahrung bzw. Unterschlupf finden. Auf diese Weise schließt sich der im Frühjahr beginnende Kreislauf des Lebens innerhalb eines Jahres wieder. Zum Schluss der interessanten Führung bedankten sich die Besucher und stellten noch viele Fragen, auf die Frau Piwecki gerne einging.

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Steinkauzberingung 2016

Am Sonntag den 19.06.2016 wurden die Steinkäuze beringt

Am vergangen Sonntag wurden in der Gemarkung Obertiefenbach und Steinbach die Steinkäuzchen beringt.

 

Herbert Friedrich und Tina Gilsdorf freuten sich überden Neuzuwachs von  insgesamt 11 Jungtieren unterschiedlichen Alters.

 

Die Bilder zeigen erst mehrere Tage alte Jungtiere, die noch in vollem Flaum sind. Die typischen Greifvogel-Merkmale sind deutlich zu erkennen, der große kräftige Schnabel und die recht großen Beine mit den schon kräftigen Klauen. Herbert Friedrich und Tina Gilsdorf halten  das Alttier in der Hand.

 

Die zweite Brut ist bereits gut drei Wochen alt und hat den Flaum weitestgehend verloren. Die schon sehr kecken Jungtiere können bereits hüpfen, aber noch nicht fliegen.

 

 

 

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Neues vom Schulgarten

Anlässlich des Sommerkonzertes in der Schule wurde der neu eingerichtete Garten eigens illuminiert und präsentierte sich der Schulgemeinde einmal anders.

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Aktion zur Biodiversitätsstrategie

NABU/Naju haben an der Fürst-Johann-Ludwig-Schule Hadamar ein Projekt zur Biodiversitätsstrategie umgesetzt.

Susanne, Kim und Birgit haben die Begrünung des bislang brach liegenden Innenhofes an der Schule organisiert. Die Bilder zeigen die Beete vor - während  - und  - nach der Umsetzung!

Wir finden: die Umsetzung ist gelungen!  An dieser Stelle vielen Dank allen fleißigen Helfer/Innen. Wir werden im Laufe des Jahres weiter von dem neuen Garten berichten.

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3sat nano Bericht: Das Summen verstummt

Lebensräume der Insekten verschwinden: Wissenschaftler warnen vor einem neuartigen Insektensterben in Deutschland. "Da fliegt nichts mehr", sagt Josef Tumbrinck vom Naturschutzbund (NABU).

In Nordrhein-Westfalen sei in den letzten 15 Jahren ein starker Insektenschwund beobachtet worden. Der NABU fordert, bundesweit möglichst rasch ein dauerhaftes Insektenmonitoring aufzubauen, um einen Überblick über die Entwicklungen zu bekommen.

 

In der 3sat Sendung nano vom Freitag, den 20. Mai können Sie hier einen interessanten Beitrag zu dem Thema in der 3sat Mediathek sehen.

 

Hier finden Sie den Artikel zum Bericht

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Bericht von der Mauersegler-Aktion

In Kooperation zwischen dem NABU Hadamar, dem Bistum und der UNB wurden am Dienstag, den 17. Mai 5 Kästen am Stadtmauerturm in Hadamar aufgehängt. Da Brutstätten durch die Sanierung des Bistumgebäude zerstört wurden, musste ganz zügig Ersatz geschaffen werden.

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Aktuelles vom Froschteich

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Hilfe für Singvögel

[w] wie Wissen - Sendung vom 16. April 2016

Klicken Sie auf das Bild um zum Video der Sendung zu gelangen. Das Video ist bis 15.04.2021 verfügbar. Bildquelle: ARD
Klicken Sie auf das Bild um zum Video der Sendung zu gelangen. Das Video ist bis 15.04.2021 verfügbar. Bildquelle: ARD

Die Lebensräume für Singvögel auf dem Land leiden unter der modernen, intensiven Land- und Wasserwirtschaft.

 

Umso wichtiger ist es, den Vögeln möglichst viele Alternativen zu schaffen. Besonders einfach ist das im Garten. Ein bisschen aufwendiger, aber ebenso machbar ist es auf gewerblich oder industriell genutzten Flächen.

 

Der NABU bietet für beide Optionen Lösungen an.

 

Lesen Sie mehr auf der Seite zur Sendung.

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Fledermausfreundliches Haus (Nachtrag)

Bereits im Jahre 2014 wurde die Familie Kilberg aus Wilsenroth mit der Plakette "Fledermausfreundliches Haus" ausgezeichnet

Ebenfalls wurde die Familie Thomas Göbel aus Wilsenroth mit der Plakette Fledermausfreundliches Haus ausgezeichnet (ohne Foto).

Familie Kilberg aus Wilsenroth (Foto: H.-J. Wagner)
Familie Kilberg aus Wilsenroth (Foto: H.-J. Wagner)
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Neuer Vorstand des NABU Hadamar gewählt

Am Donnerstag, den 18. Februar 2016 wurde der neue Vorstand gewählt

Auf der Jahreshauptversammlung 2016 haben die Mitglieder des NABU Hadamar den alten Vorstand entlastet und den neuen Vorstand gewählt.

 

Wir danken Dr. Roland Kunz und Gerhard Menger für Ihr langjähriges Engagement im Vorstand und bedauern, dass Sie nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung standen.

 

Neu im Vorstand des NABU Hadamar begrüßen wir recht herzlich Frau Susanne Piwecki als 2. Vorsitzende und Frau Anna Pietsch als Beisitzerin.

 

Unser Vorstand

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"Baggereinsatz" am Laubfroschtümpel in Niederhadamar

Samstag, den 13. Februar 2016 um 7.00 Uhr

Der Termin wurde von der ausführenden Firma bestätigt. Treffpunkt ist der Grillplatz beim Sportplatz in Niederhadamar. Hoffen wir auf gutes Wetter!

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Fledermausfreundliches Haus (Nachtrag)

Bereits im Jahre 2014 wurde die Familie Kallies in Oberzeuzheim mit der Plakette "Fledermausfreundliches Haus" ausgezeichnet

Ebenfalls wurden in 2014 mit der Feuerwehrleiter aus Hadamar 6 weiter Fledermauskästen am Haus der Familie Kallies aufgehängt.  (siehe Bilder)

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Biodiversitätsstrategie 2016 / 2017

In 2017 werden die Themen zur Biodiversität ausgeweitet. Biodiversität bedeutet in etwa „Vielfalt der biologischen Arten“ und möchte aufmerksam darauf machen, dass wir Menschen diese Vielfalt bewahren.  Das Ziel ist die Natur - und damit auch die Lebensgrundlage künftiger Generationen - zu wahren und das Artensterben deutlich zu verringern.

Der seltene Eisvogel (Foto links, Quelle: GFDL/ Lukasz Lukasik) ist gefährdet, auszusterben. Er nistet gerne an Flusssteilufern. Die tropischen Regenwälder Asiens, Afrikas und Südamerikas (Foto Mitte, Quelle: Wikipedia) beheimaten zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und sind bedeutend für das Klima der Erde.

 

Die weltweite Biodiversität ist stark gefährdet: Man geht davon aus, dass täglich etwa 150 Arten aussterben. Dabei sind noch nicht einmal alle dort lebenden Tier- und Pflanzenarten erforscht. Das bedeutet, diese Arten verschwinden wieder von der Erde, ohne dass ein Mensch sie je bemerkt hat!

 

Das Leben in der Natur hängt entscheidend miteinander zusammen - so hat das Aussterben bestimmter Arten wiederum weitreichende Folgen für eine Vielzahl anderer Tiere und Pflanzen. Wie wichtig der Schutz der Natur ist, lässt sich gut an einem Beispiel erläutern: der Aufgabe der Bienen (Foto oben rechts, Quelle: Wikipedia).

 

Eine Biene nimmt Nahrung auf und sorgt damit für die Bestäubung von Pflanzen. Dieser Vorgang ist für die Natur sehr wichtig, da sich dadurch viele Blütenpflanzen überhaupt vermehren können. Wir machen uns bewusst: diese kleinen Insekten sorgen dafür, dass ein großer Teil der Natur, wie wir sie wahrnehmen, überhaupt existiert. Unverzichtbar für die Natur: Bienen

 

Ihre wichtige Aufgabe ist die Bestäubung von Blütenpflanzen. Sie ernähren sich von deren Nektar - einer zuckerhaltigen Flüssigkeit, die meistens von den Blüten ausgeschieden wird - und den Pollen. Diese werden auch Blütenstaub genannt und enthalten die männlichen Erbinformationen der Pflanze.

 

Wenn die Biene in den Blütenkelch hineinkriecht, öffnen sich die Staubbeutel der Pflanze und Blütenstaub rieselt heraus. Meist bleiben einige Pollen am Pelz der Biene hängen und werden auf diese Weise von Blüte zu Blüte transportiert. Gelangen die Pollen zum weiblichen Blütenanteil derselben Pflanzenart - an die so genannte Narbe des Blütenstempels - ist die Befruchtung vollzogen. Während ihrer Nahrungsaufnahme sorgt die Biene somit dafür, dass sich viele Pflanzen vermehren können.


Ungefähr 80 von 100 Blütenpflanzen sind auf eine solche "Fremdbestäubung" angewiesen. Auch andere Insekten wie Schmetterlinge, Käfer und Hummeln sowie Wind und Wasser tragen zur Verbreitung des Blütenstaubs bei. Die Fortpflanzungschancen vieler Blütenpflanzen sind durch Bienen jedoch am höchsten: die Aufgabe der Bestäubung wird in einigen Gebieten beinahe ausschließlich von der Honigbiene erledigt. Ohne ihre Hilfe würden zahlreiche Pflanzenarten aussterben. In der Landwirtschaft würde dies eine weitaus geringere Ernte bedeuten. So sorgen zum großen Teil Bienen dafür, dass es Raps- oder Sonnenblumenfelder gibt.


Der große Wissenschaftler Albert Einstein hat einmal gesagt: "Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr."

 

Interessante Referate zum Thema sind jeweils für die monatlichen Treffen  an jedem 3. Donnerstag im Scheunencafe in Faulbach geplant. Treffpunkt ist ab 19.00 bis ca. 21:00 h.

 

Alle Informationen entnehmen Sie bitte unserer Homepage, der Facebook-Seite und den Ankündigungen in der Presse.

 

Seien Sie dabei – wir freuen uns !

Wir wünschen frohe Weihnachten und ein glückliches 2016

Allen Mitgliedern mit Familienangehörigen sowie unseren Freunden und Gönnern!

Aber auch und gerade unseren Gästen in Hadamar und Umgebung, welche aus zumeist weniger friedlichen und besinnlichen Regionen der Erde kommen und bei uns Zuflucht gefunden haben, wünschen wir alles Gute für das neue Jahr und Frieden im Herzen!

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Bericht zum Tag der Nachaltigkeit

Am 11.09.2015 machte sich der NABU Hadamar auf den Weg nach Frankfurt, um gemeinsam mit unserer Umweltministerin Priska Hinz und 200 weiteren Teilnehmern die Aktion ,,Wildes Hessen?! - Mehr Vielfalt in Garten, Dorf und Stadt“ ins Leben zu rufen.

Die Kampagne soll dazu dienen, sich mit dem Wort ,,wild“ auseinanderzusetzen.

Was genau heißt eigentlich wild?

Wo bleibt die Natur sich selbst überlassen und was passiert dabei? Wie kann ich eine ,,wilde Ecke“ in meinem Garten oder auf meinem Balkon entstehen lassen und was gibt es alles im Laufe eines Jahres dort zu entdecken?

Wir, Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Schulen, Kindergärten und Kommunen sind dazu eingeladen eine wilde Vielfalt zu fördern. Diese vor Ort anzuschauen, anzuhören, zu fühlen, zu schmecken – sie zu erleben.

,,Wildes Hessen?!“ ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Der Aktionstag, der 4. Hessische Tag der Nachhaltigkeit am 22.September 2016 wird der Höhepunkt dieser Kampagne sein.

Was bedeutet ,,Nachhaltigkeit“?

Vielfalt der Gene, Arten und Ökosysteme. Der Schutz und die Förderung der Biologischen Vielfalt sind zentrale Herausforderungen unserer Zeit.

Unter Biologischer Vielfalt bzw. Biodiversität versteht man die Vielfalt des Lebens auf der Erde – von der genetischen Artenvielfalt bis hin zur Vielfalt der Ökosysteme.

Die Gründe für den weltweit verzeichnenden Verlust an Biodiversität liegen im Wesentlichen in der immer weiter steigenden Beanspruchung natürlicher Ressourcen durch den Menschen. Eingriffe in den Wasserhaushalt, Flächenverbrauch und intensivere Nutzung, Zerschneidung von Lebensräumen, Eintrag von Schadstoffen, die Ausbreitung invasiver Arten sowie die Folgen des Klimawandels.

Aufgrund dieser Problematiken wurde im Jahre 1992 in Rio de Janeiro die Convention on Biological Diversity ( Biodiversitätsstrategie ) als völkerrechtlicher Vertrag beschlossen.

Diese umfasst 3 Ziele:

  • Erhaltung der biologischen Vielfalt
  • nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile
  • gerechter Vorteilsausgleich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen.

Die Biodiversitätsstrategie findet sich sowohl auf internationaler als auch auf nationaler, Länderebene und kommunaler Ebene wieder.

Die hessische Nachhaltigkeitsstrategie widmet sich seit 2011 verschiedenen Schwerpunkten – aktuell eben dem Thema Biologische Vielfalt.

Unter dem Motto ,, Beobachten – Erleben – Schützen : Hessen aktiv für Biologische Vielfalt“ soll der 4. Hessische Tag der Nachhaltigkeit stattfinden. Denn jede und jeder kann für Biologische Vielfalt selbst aktiv werden! Diese zahlreichen Möglichkeiten und die Vielzahl an Ansatzpunkten für eigenes Engagement wollen wir, als NABU Hadamar, aufgreifen und den Menschen vor Ort bewusst machen!

Nachhaltigkeit heißt Zukunft gestalten. Wir tragen gemeinsam die Verantwortung dafür, den kommenden Generationen ein lebenswertes Hessen zu erhalten.

Doch was heißt Nachhaltigkeit jetzt genau auf unsere Region bezogen?

Was können wir selbst in unserem Alltag für eine nachhaltige Entwicklung tun? Warum sollte die Natur überhaupt auch mal sich selbst überlassen werden? Oder warum sollten wir zum Beispiel unser Obst und Gemüse entsprechend der Saison und aus der Region kaufen? Wie trägt eine Streuobstwiese zur Artenvielfalt bei? Und was passiert in den Regionen um uns herum zum Thema Nachhaltigkeit?

Diesen Fragen möchten wir uns gerne gemeinsam mit Ihnen widmen!

Auch wir als NABU Hadamar wollen nun gemeinsam eine Biodiversitätsstrategie für unsere Region entwickeln und am 4. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit mit hoffentlich recht ein paar Erfolgen teilnehmen!

Hiermit rufen wir also alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Schulen, Kindergärten und Kommunen dazu auf, gemeinsam unsere Region ein bisschen nachhaltiger zu gestalten! Über Anregungen oder ein paar gute Ideen würden wir uns sehr freuen!

Denn nur durch gemeinsames Anpacken auf allen Ebenen unserer Gesellschaft kann eine lebenswerte Natur geschützt und erhalten werden.

Nachhaltigkeit lebt von Mitmachen!

Internetlinks zum Thema

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Bericht über die Würzwischwanderung

Am Samstag, den 1. August 2015 hat die Würzwischwanderung stattgefunden.

Hier einige Impressionen von der interessanten Wanderung:

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Storchenpaar in Hadamar

Eine tolle Beobachtung in Hadamar: Ein Storchenpaar wurde mehrfach am Hadamarer Stock gesichtet, im Hintergrund ist der Herzenberg zu sehen.

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Bericht über die Fledermausnacht

Am Freitag, den 19. Juni 2015 hat die Fledermaus-Life-Show in der Grundschule Niederzeuzheim stattgefunden.

Schnell füllte sich das Klassenzimmer im Erdgeschoss der Grundschule Niederzeuzheim mit Schulkindern, Eltern, Lehrern und zahlreichen anderen Interessierten, die sich über Deutschlands größte Fledermausart, die „Große Mausohr“ informieren wollten.


Seit Jahren beziehen die Weibchen der ca. 300-Tiere-starken Kolonie ihr Sommerquartier im Dachstuhl von St. Peter, um dort ihre Jungen zu gebären und aufzuziehen. Die Männchen leben derweil einzeln oder in kleinen Gruppen in verschiedenen Quartieren in Wald und Feld.


Anhand mitgebrachter Exponate erfuhren die Besucher zunächst, wie groß die Große Mausohr wirklich ist, gerade im Vergleich zu der kleinsten vorkommenden Art, der Zwergfledermaus, die in eine Streichholzschachtel passen würde. Die große Mausohr hat eine Länge von 10 bis 13 cm, mit ausgebreiteten Flügeln bringt sie es bis auf 145 cm. Fledermausarten kann man nicht nur anhand der Körpergröße und Flügellänge, sondern vor allem an ihren Ohren erkennen, die für diese Tiere das „Sehorgan“ sind. Anhand ausgestoßener Rufe im Ultraschallbereich, also für den Menschen nicht zu hören, und der zurückgeworfenen Wellenlängen kann sich das einzige fliegende Säugetier einen Eindruck von seiner Umgebung machen und auch erkennen, wo Beute zu finden ist. Das Große Mausohr ernährt sich vorrangig von Motten und Nachtfaltern, aber auch von am Boden krabbelnden Käfern, die mühelos während des Fluges aufgeschnappt werden. Auch dazu waren Exponate zu sehen.


Eine Fledermaus kann in einer Nacht mehr als ein Drittel ihres Körpergewichts an Insekten vertilgen. Die „Jäger der Nacht“ sind also wahre Schädlingsbekämpfer und ein wichtiger Teil der natürlichen Nahrungskette.


Ausgestopfte und präparierte Vögel wie Waldkauz und Schleiereule, die herumgereicht wurden, stehen für die Feinde der Fledermaus, Krähen schnappen sich auch gerne in  Höhlen und anderen Quartieren gefundene Jungtiere, die noch flugunfähig sind.

Nach diesen vielen Informationen konnten die Besucher in Ruhe die ausgelegten Informationen ansehen und auch Fragen an die NABU-Mitglieder richten. Die Kinder erfreuten sich daran, Fledermaus-Masken zu basteln oder Malbilder zu gestalten. Der Spielplatz bot die notwendig gewordene Bewegung und das außen angebotene Spiel „Motte-Fledermaus“ vermittelte den Kindern einen Einblick davon, dass es für eine Fledermaus gar nicht so einfach ist, Beute zu machen.

Derweil erwartete der Biologe und Fledermaus-Experte Karl Kugelschafter die Besucher in der Kirche. Die im Dachstuhl installierte Infrarot-Kamera sendete bereits Bilder von der an der Decke hängenden Kolonie, die der Fachmann mit seiner Präsentation abwechselnd zeigte.


Die Besucher erfuhren nun auch etwas von der Rolle in der Mythologie, die die Fledermaus bis heute spielt. Den Fledermäusen wird seit jeher Sagenhaftes angedichtet. Dunkle Flughäute haben nur Dämonen – im Gegensatz zu den weißen, herzförmig geformten Flügeln der Engel. Die Menschen fürchteten sich vor den lautlosen Fliegern der Nacht, die große Ohren, spitze Zähne und lange Flügel haben und hielten sie für Vampire. Dabei gibt es auf der ganzen Welt nur drei Fledermausarten, die sich von Blut ernähren, ähnlich wie es Stechmücken und Zecken beispielsweise tun, allerdings leben diese sogenannten Vampirfledermäuse vom Blut anderer Tiere und keineswegs von Menschen-blut. Sie kommen fern von uns in Südamerika vor.


Dank wissenschaftlicher Untersuchungen wie z.B. mit dieser Mausohr-Kolonie ist viel vom Leben der nachtaktiven Tiere bekannt. Dass sie nach dem Erwachen als erstes intensive Körperpflege betreiben, die sehr wichtig ist, um sich von Parasiten frei zu halten, gleichzeitig werden die sozialen Kontakte gepflegt.


Die Flügel werden von einer zarten, aber reich durchbluteten Flughaut gebildet, die zwischen den stark verlängerten Fingern, den Beinen und dem Schwanz aufgespannt ist. Diese muss geschmeidig gehalten werden.


Die Weibchen lassen ihre Jungtiere beim Ausflug zusammen im Dachstuhl zurück, um ein jedes nach dem Beutefang wiederzufinden und zu füttern. Diese Daten erhalten die Wissenschaftler von Transpondern, mit denen mittlerweile fast die gesamte Kolonie ausgestattet ist. Die etwa im Mai geborenen Jungtiere werden bis August aufgezogen, bevor sie flugfähig sind und sich selbst versorgen können. Eine Fledermaus gebärt nur ein Junges im Jahr.  Nach der Aufzucht paaren sich die Fledermäuse im September wieder, gehen dann aber zunächst in den Winterschlaf, aus dem sie erst im April wieder erwachen und sich in das Sommerquartier begeben. Dann erst, im Frühjahr, findet die Befruchtung statt und der Kreislauf beginnt von neuem.


Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich Fledermäuse als sehr interessante und faszinierende Tiere. Bei Rotlicht, das die Tiere nicht stört, und Echolot, das den Ausflug für uns Menschen hörbar macht,  wurden nach der Präsentation von Karl Kugelschafter außen an der Kirche die ausfliegenden Tiere beobachtet. Sie fliegen keineswegs gleichzeitig aus, sondern nach und nach, wie sie hungrig sind. Dank Ultraschall bekommen sie ein „Hörbild“ ihrer Umgebung und stoßen nicht an Hindernissen an.


Fledermäuse gelten immer noch in ihrem Bestand gefährdet und sind generell geschützt. Wir Menschen können die Fledermäuse besser schützen, je mehr wir über sie wissen. Dieser Abend hat dazu beigetragen!

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Steinkauzberingung 2015

Am Sonntag den 30.05.2015 wurden im Stadtgebiet Hadamar die Steinkäuze beringt.

Da es in diesem Jahr viele Mäuse gibt, haben die Steinkäuze genug Nahrung, um ihre Jungen aufzuziehen. Zusammen mit dem Kreisvogelbeauftragten Herbert Friedrich hatte der NABU viel zu tun.

 

Es wurden 14 Jungvögel und 1 Altvogel beringt. 5 Altvögel wurden vorgefunden, die bereits beringt waren. In 2 Steinkauzröhren waren die Jungen noch zu klein, diese werden noch zu einem späteren Zeitpunkt beringt.

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