Bericht vom "Tag der Nachhaltigkeit" am 22. September 2016

Es grünt so grün - Innenhofgarten der Fürst-Johann-Ludwig-Schule

„Was ist denn jetzt der Garten – links oder rechts?“, fragt ein Schüler, der den gerade eröffneten Innenhofgarten der Fürst-Johann-Ludwig-Schule besucht. Birgit Weber, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins der Schule und NABU-Mitglied, erklärt, dass ein Garten immer im Gesamten zu betrachten ist und nicht nur das einzelne Beet. Dem stimmt auch die stellvertretende Vorsitzende des NABU Hadamar, Susanne Piwecki zu, die den Innenhofgarten geplant hat.

 

Entstanden ist die Idee der Neugestaltung des Innenhofes im letztjährigen Kunstkurs unter der Leitung von Herrn Großmann. Die ehemalige Schülerin Kim Nierobisch, ebenfalls NABU-Mitglied, erarbeitete zusammen mit ihren Mitschüler/Innen des Kunst-Kurses ein Konzept für den Innenhof. Ziel ist es, den bisher ungenutzten Raum künftig den Schülerinnen und Schülern der Schule zur Verfügung zu stellen. Einer Nutzung im Unterricht stehen auch die Lehrkräfte positiv gegenüber, sei es im Biologie- und Ökologie-Unterricht oder  während heißer Sommertage.

Fleißige Schülerinnen und Schüler der Fürst-Johann-Ludwig-Schule unterstützten NABU und Förderverein während eines Schul-Aktionstages im Mai 2016 bei der Gestaltung des neuen Innenhofes, sodass ein wunderbarer neuer Aufenthaltsbereich entstand, der am Donnerstag, 22. September 2016, seiner Bestimmung übergeben wurde.

 

Viele Schülerinnen und Schüler und einige Lehrkräfte besuchten den Innenhof sofort, um sich von den fachkundigen NABU-Mitgliedern in die Geheimnisse der Pflanzen- und Tierwelt einweihen zu lassen.

 

„Diese Bepflanzung könnte auch im Wald stehen“, sagte Frau Piwecki. Eine dem Standort angepasste Bepflanzung garantiert, dass die diesjährig vorgenommene Arbeit über Jahre hinweg erhalten bleibt.

„Jedes Beet ist ein eigenes Kleinbiotop“, erklärte Frau Piwecki weiter, „jeweils mehr als zehn verschiedene Wildpflanzen in jedem Beet ernähren etwa 100 verschiedene Insekten-Arten“. Man muss die Beete weder gießen noch benötigen die Wildpflanzen Dünger oder Rückschnitt. Daher ist die naturnahe Bepflanzung mit robusten Wildgewächsen die ideale Bepflanzung für eine Schule. „Hier können die Schüler direkt darin lernen“, schließt sie Ihren Vortrag. Daher hat sie sich bereits mit einigen Biologie-Lehrkräften darauf verständigt, zu Beginn des Frühjahrs eine Schulung im neuen Garten abzuhalten.

Zur offiziellen Eröffnung am 22.09.2016 kamen auch Bürgermeister Michael Ruoff, Schulleiter Peter Laux und Peter Weber, Vorstandsmitglied im Verein Ehemaliger, die Vorsitzende unseres Fördervereins, Judith Helm-Jung sowie NABU-Vorsitzender Markus Brühl, um den Helferinnen und Helfern für ihr Engagement zu danken.

 

Besonders wurde hervorgehoben, dass durch die Bepflanzung des Gartens nicht nur ein neuer Aufenthaltsbereich geschaffen, sondern auch die Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen zumindest in einem kleinen Teil umgesetzt wurde.

 

Susanne Piwecki und Kim Nierobisch nutzten die Gelegenheit, um Bürgermeister Michael Ruoff einen Vorschlag für die Biodiversitätsstrategie der Stadt Hadamar zu überreichen, damit in Zukunft noch viel mehr für die Vielfalt in Flora und Fauna getan werden kann. Herr Ruoff freute sich, dass auf einem kleinen Stück Erde ein Teil aus der Vorgabe der Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen verwirklicht werden konnte.

Schulleiter Peter Laux bedankte sich bei allen Beteiligten und freute sich über die Aufwertung, die die Schule durch die Erweiterung des neuen Raumes erfährt. Der Garten knüpfe wunderbar an das bestehende Ökologie-Konzept der Schule an. Schon seit Jahrzehnten verfüge die Schule über ein eigenes Biotop, über 40 Nistkästen seien auf dem Schulgelände verteilt, sodass die neu gewonnenen Insekten des Innenhofes einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Biomasse  leisteten.

Für den Förderverein ist die Umgestaltung des Innenhofes das zweite Projekt, das der Schule im Außenbereich ohne lange Wege Unterrichtsgelegenheit schafft. Für das im Jahr 2008 errichtete FürstenForum sind mittlerweile die Pläne für eine geeignete Beschattung vorangeschritten. Der Förderverein rechnet mit einer Realisierung im kommenden Kalenderjahr.

 

Ein rundum gelungenes Projekt konnte gefeiert werden, das auch im nächsten Jahr noch einmal Teil des Aktionstages sein wird, um noch mehr Pflanzen und Tiere um die Fürst-Johann-Ludwig-Schule anzusiedeln.

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